Das Kürzel SL steht für SchnellLadesystem und verweist auf einen einfachen und schnellen Filmwechsel. Die Ursprünge dieser Technologie gehen bis in das Jahr 1937 zurück. Damals wurde durch Agfa die Karat Filmpatrone mit 12 Aufnahmen (für 24mm x 36mm Negative) auf den Markt gebracht. Der Vorteil dieser Technik bestand darin, dass man die Filmkassette in die Kamera einlegt, fotografiert und den vollständig belichteten Film entnimmt - ohne Umspulen. Zu diesem Zweck besitzt eine SL Kamera eine leere Filmkassette, in die dann der belichtete Film durch den Weitertransport eingerollt wurde. Wurde die Kamera versehentlich geöffnet, wure nur der sichtbare Filmstreifen (über)belichtet - die Fotos in der Kassette konnten noch entwickelt werden. Durch das Öffnen der Rückwand wird automatisch der Bildzähler zurückgesetzt.
Die Kamera war sehr einfach aufgebaut, reichte aber durchaus, um die ersten Fotoerfahrungen sammeln zu können. Nachdem man den Film eingelegt hatte, stellte man noch dessen Empfindlichkeit (= Verschlusszeit) am vorderen (schwarzen) Ring ein.
Zur Einstellung der Blende nutzte man vier Wettersymbole. Zu guter Letzt wurde noch die Entfernung geschätzt und am vorderen (silbernen) Ring eingestellt. Mögliche Werte waren von 0,6m bis unendlich. Fertig war man zum Fotografieren!
Da es sich bei dieser Kamera um eine zweiäugige Sucherkamera handelte, waren auch Paralaxefehler vorhanden. Um dem entgegenzuwirken, waren im Sucher optische Begrenzungslinien eingearbeitet. Neben dem Zubehörschuh (mit Mittenkontakt) für ein externes Blitzgerät besaß die Kamera auch die Möglichkeit, einen Drahtauslöser zu nutzen.