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Canon EOS IX

Die Canon EOS IX ist eine APS Spiegel­reflexkamera aus dem Jahre 1997. APS steht für Advanced Photo System und war ursprünglich als Ablösung des Kleinbildfilmes positioniert.

Das APS Filmformat hatte einige Neuerungen zu bieten, so war der Film in einer Kassette untergebracht, die u.a. den Zustand des Filmes (leer, vollständig belichtet, teilweise belichtet, entwickelt) anzeigte. Jedem Negativ war ein Magnetstreifen zugewiesen, der zusätzliche Informationen zum Bild speichern konnte. Die Entwicklungslabors waren in der Lage mit diesen Informationen zu arbeiten. Der eigentliche Film wird nur im Labor aus der Kassette entnommen und nach Entwicklung wieder in der Kassette gelagert. Jeder Kassette war eine eindeutige ID zugewiesen, die auch auf dem Magnetstreifen gespeichert war. Die Negative waren etwas kleiner als beim Kleinbildfilm, was zur Folge hatte, dass Zubehör aus der Kleinbildfilmwelt nur bedingt mit APS verträglich war (ähnliches kennt man noch heute bei den digitalen Modellen).

Für den Fotografen ergaben sich noch weitere Aspekte. So konnte man vor der Aufnahme zwischen drei verschiedenen Formaten (Hollywood 16:9, Kleinbild 3:2 und Panorama 3:1) auswählen. Das Format konnte mit Hilfe eines Auswahlknopfes an der Rückseite der Kamera zum Zeitpunkt der Motivsuche ausgewählt werden.
Gerechterweise muss man hier wohl sagen, dass es sich hierbei mehr um eine Marketingaussage handelt, denn man konnte durchaus die Bilder in einem anderen Format entwickeln lassen. Weiterhin bekam man zu jeder Entwicklung einen Indexprint, der auch die gewählten Formate anzeigte.

Zur Energie­versorgung müssen in der Kamera zwei Lithium Batterien (Typ CR123A) eingesetzt werden. Die Kamera besitzt eine Datenrückwand, über die grundlegende Informationen abgelesen werden konnten. Ansonsten unterscheidet sich die IX nicht von anderen Kleinbildspiegelreflexkameras - Motivprogramme sind ebenso vorhanden, wie der integrierte Blitz, die Bildstabilisierung im Objektiv, EF-Bajonettverschluss. Die Auswahl des Belichtungsprogrammes erfolgt, wie bei Canon üblich, an Hand eines Wahlrades. Dieses Wahlrad ist aber nicht auf der Oberseite der Kamera angeordnet, sonder befindet sich auch auf der Gehäuserückseite.

Neben den üblichen Programm­automatiken, wie Blenden-, Zeitautomatik und manueller Einstellung gibt es auch bei dieser Kamera ein Programm 'Schärfentiefenautomatik - DEP'. Im Gegensatz zur Canon EOS 500 besteht hier die Möglichkeit, einen Schärfenbereich festzulegen, indem zwei Messungen (Nah- und Fernbereich) über ein vorher festgelgtes AF-Messfeld vorgenommen werden.

Das Aussehen wirkt etwas futuristisch, was wohl auch beabsichtigt war, um eine neue Ära anzukündigen. Heute weiß man, dass sich das APS Format nicht durchsetzen konnte, denn die digitale Konkurrenz machte es allen analogen Systemen schwer. Mittlerweile ist auch die Filmproduktion eingestellt worden.